SIZILIEN 2009 - Teil 13

15.11.2009 Sonntag

Als wir am Morgen aus unserem Womo "hinausblinzelten" wußten wir gleich, dass es wieder ein schöner Tag werden würde. Die Sonne stand schon hoch, keine Wolken und es war endlich warm. Am Morgen hatten wir schon +15 Grad und tagsüber ging das Thermometer auf +25 Grad hinauf. Für uns ein Grund die Jacke auszuziehen, für die "Sizis" die ja ganz andere Temperaturen aushalten müssen, hatte der Winter angefangen. Sie spazierten bei +25 Grad mit den "Daunenjacken" herum.
Wahrscheinlich ist ihnen erst ab 40 Grad warm, aber da brauchen wir vermutlich schon die Intensivstation.



So schlenderten wir locker die "Viale Teocrito" hinunter, um uns die dort befindliche Kirche "Madonna delle Lacrime" anzusehen. Sie wurde 1966 erbaut und ist die größte Wallfahrtskirchen Siziliens. In ihr haben 11.000 Besucher Platz.

Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Santuario_della_Madonna_delle_Lacrime



Unser eigentliches Ziel war jedoch das Museum „Museo archeologico Paolo Orsi. (Archäologisches Museum Syrakus). Einen Museumsbesuch an einem Sonntag finde ich persönlich immer gut. Es gibt keine "Aufsicht" und man kann in Ruhe fotografieren.

Das "Museo archeologico Paolo Orsi" befindet sich in der Viale Teocrito Nr 66 . Vom Campingplatz ist man in einige Minuten beim Museumseingang.

Link:

http://www.italien-inseln.de/museum/paolo-orsi.html



Die Öffnungszeiten sind täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr .
Am Sonntag kann man die Ausstellung von 09.00 bis 13.00 Uhr besichtigen.

Im Museum selbst ist das Fotografieren grundsätzlich verboten. Ich verstehe das nicht, aber es ist so. Gott sei Dank finde ich immer wieder einen Weg, diese Verbote zu umgehen. Mit den heutigen Kameras und den Möglichkeiten der Nachbearbeitung kommt man auch ohne „Blitz“ zu ganz guten Fotos.
Der Herr Direktor ist wohl ein wenig konservativ, aber "verstaubte" Ansichten haben heute in einem modernen Museum nichts verloren.





In der Ausstellung werden Funde aus Syrakus (vorwiegend Tongefäße und Keramik) gezeigt. Weiters kann man Grabbeigaben – Graburnen und Sarkophage sehen.

Der Aufbau des Museums ist modern, wobei die Vitrinen manchmal etwas „überladen“ wirken. Erklärt wir einem alles in Englisch und Italienisch, wobei die Zeitdatierungen, für einen normalen Besucher, teilweise unverständlich sind. Für jemanden der sich mit der Geschichte weniger befasst, kann die ganze Angelegenheit gleich einmal zu „trocken“ werden. Sehenswert ist das Museum auf jeden Fall.



Besonders sehenswert ist ein rund dreieinhalbtausend Jahre altes Urnengrab, wobei mir bei der Betrachtung des Skelettes der Satz einfiel: „Aus Staub bist du gemacht und zu Staub wirst du wieder werden“.









Nach dem Besuch des Archeologischen Museums wanderten wir über die "Viale Luigi Cadonna" zur Halbinsel Ortygia hinunter. Die Altstadt von Syrakus kann man am besten am Sonntag besichtigen. Kein Verkehr, weniger Leute und man kann sich in Ruhe die Sehenswürdigkeiten ansehen.



Syrakus gibt es ja schon seit dem 14 Jht. vor Christus.
Sie wurde auf der Insel Ortygia errichtet und war ursprünglich 100 m vom Festland getrennt. Heute hat man es natürlich leichter, man kann über zwei Brücken in die Altstadt hineingehen.

Wenn sich jemand näher mit dieser Stadt befassen möchte, ist der angeführte Link sehr hilfreich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Syrakus



Von den alten Bauwerken ist nicht mehr viel vorhanden. Das sieht man besonders am Apollo-Tempel, wo wirklich nur mehr Fragmente zu besichtigen sind. Man hat vermutlich die Steine für den Bau der umliegenden Häuser verwendet.



Beim Rundgang durch die Altstadt landet man auf jedem Fall beim Arethusa-Brunnen. Diese Quelle war wichtig, den sie war die Voraussetzung, dass man auf der kleinen Insel überhaupt leben konnte.



Der Athene Tempel, im Zentrum der Altstadt, wurde im 5 Jht. v. Chr. errichtet. Er wurde im 6 Jht. nach Chr. in eine christliche Kirche umgebaut.
Hier kommen mehrere Baustile zusammen. Die linke Seite ist griechisch, die rechte Seite des Domes ist römisch, die Decke ist normannisch und der Altar ist aus dem Barock. Die heutige Kathedrale heißt "Santa Maria Delle Colonne" und ist eines der schönsten Bauwerke von Syrakus.

Link:

http://www.italien-inseln.de/tempel-ruinen/athene.html



Es ist die erste Kirche die ich kenne, wo man die sonntägliche Messe um 12.00 Uhr angesetzt hat. Eine günstige Zeit für den Dompfarrer, weil er statt der Predigt nur „Mahlzeit“ sagen muss und der Ansturm der Gläubigen sich um diese Zeit in Grenzen hält.



Warum man in den christlichen Kirchen immer mehrere Altäre haben muss, ist mir schleierhaft (hier sind es insgesamt 4) wo doch einer vollkommen reichen würde.



Auf jeden Fall hat uns das Deckenfresko gefallen, welcher Künstler da am Werk war, konnte uns niemand sagen.



Einer der großen Söhne dieser Stadt war Archimedes, den man einen eigenen Platz samt dazugehörigen Brunnen gewidmet hat.

Link:

http://www.anderegg-web.ch/phil/archimedes.htm



Wenn man so durch die engen Gassen der Altstadt wandert, sollte man auch einmal nach oben blicken. Da sieht man noch die alten Palazzi mit den schönen Verzierungen. Es gibt hier in Syrakus nicht mehr sehr viele. Die alten Häuser sind teilweise in einem katastrophalen Zustand. Das Geld, um sie zu sanieren ist offensichtlich nicht vorhanden.



Über die Westseite der Halbinsel gingen wir wieder in Richtung Brücke zurück. Ein sehr anstrengender, aber auch ein sehr schöner Tag ging zu Ende.





Die Fotos können mit einem Klick vergrößert werden.