SIZILIEN 2009 - Teil 14

16.11.2009 Montag

Noch müde von der sonntäglichen Tour durch die Altstadt von Syrakus, machten wir uns frühmorgens auf den Weg zum "Parco Archeolico della Neapoli". Die archeologischen Ausgrabungen kann man leicht zu Fuß erreichen. Man geht vom Campingplatz nach links, bis man wieder die Viale Teocrito erreicht. Dann geht man rechts, an der großen Wallfahrtskirche und am Museum vorbei, immer geradeaus bis man zur Kreuzung mit der Corso Gelone kommt. Dann links bis zur Viale Paolo Orsi, in die man rechts einbiegt. Auf dieser Straße liegt der Eingang zum archeologischen Park.

Wenn man auf dem Gelände gleich nach links geht, kommt man zum "Römischen Amphitheater" welches im 3 Jht. vor Chr. erbaut wurde. Die elipsenförmige Cavea dieses Theaters hat eine Abmessunng von 140 mal 119 Meter. In dieser Arena fanden ausschließlich Gladiatorenspiele und Tierhetzen statt. Betreten konnte man dieses Theater durch zwei gegenüberliegende Eingänge. Unter der Arena befand sich noch ein gewölbter Gang, der von den Gladiatoren genutzt wurde.

Link:

http://www.italien-inseln.de/theater/syrakus-roemisch.html








Wenn man vom römischen Amphitheater zum griechischen Theater hinübergeht, kommt man am Altar des "Hieron II" vorbei. Mit einer Länge von 178 Metern und einer Breite von 23 Metern war dieser der größte Opferaltar der Antike. Er war Zeus geweiht und dem zu Ehren wurden hier einmal im Jahr 450 Ochsen geopfert.
Mit den Zahlen ist das natürlich so ein Ding, in der Regel stimmen die einfach nie. Es war ja niemand dabei und wenn wir auch heute noch so gescheit sind, es hat ja keiner "mitgezählt".

Wenn sich jemand mit Hieron II, dem großen König aus Syrakus, näher beschäftigen möchte, hier ein Link.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hieron_II._von_Syrakus



Was wir hier sehen ist nur mehr die Basis des Altars, man nimmt an, dass er an die 15 Meter hoch war.

"Parco Archeolico della Neapoli" - Das griechisches Theater wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. erbaut und 300 Jahre später erweitert. Mit einem Durchmesser von 138 m und Platz für 15.000 Zuschauer ist es eines der größten griechischen Theater und stand auf einer Stufe mit Athen. Von den 60 in den Fels geschlagenen Sitzreihen sind heute noch 42 erhalten. Im Sommer finden hier noch regelmäßig Theateraufführungen und Konzerte statt.



Die Steine für den Bau des Theaters hat man aus einem Steinbruch, welcher hinter der Anlage liegt, herausgeschlagen und über einen eigenen Weg (links oben) zur Baustelle gebracht. Die beschlagenen Räder der Karren haben sich dabei tief ins Gestein hineingefressen.





Oberhalb des griechischen Amphitheaters befinden sich byzantinische Gräber.









In der Mitte der Felswand ist das Nymphäum, eine Quelle die der Muse geweiht war. Hier wurden auch Votivopfer dargebracht.




Hinter dem Theater ist der Steinbruch "Latomia del Paradiso". Hier befindet sich das sogenannte „Ohr des Dionysios“, welches mich persönlich am meisten beeindruckte. Es ist eine künstlich geschaffene Grotte von 65 m Länge, 23 m Höhe und einer Breite von 5 m bis 11 m. Den Namen erhielt sie wegen der Form, die einem menschlichen Ohr ähnelt und wegen des Phänomens, dass sich der Schall in der Grotte stark verstärkt. Ausgrabungen brachten auf dem Plateau über der Grotte Reste eines Demeterheiligtums zu Tage. Die Verstärkung des Schalls wurde wahrscheinlich für religiöse Zwecke genutzt.










Der restliche Teil des Steinbruchs wurde 1986 wegen Steinschlaggefahr "gesperrt". Man ist der Meinung, dass herabfallende Steine Personen verletzen könnten. Ich habe mir den Steinbruch trotz dem Verbot genau angesehen und dabei festgestellt, dass man hier schon lange nichts mehr gemacht hat. Die Pfade waren zugewachsen, die Zäune umgefallen, aber "herabgefallene Steine" suchte ich vergeblich. Der Grund für die Schließung dürfte also wo anders liegen !



Übrigens, bei meiner "verbotenen Besichtigung" wurde ich erwischt und sehr freundlich aus dem Park hinauskomplimentiert. Das hat man davon, wenn man zu "neugierig" ist. Egal, wir waren ja schon am Ende unserer Besichtigungstour.




Die Fotos können mit einem Klick geöffnet werden.